Die Gemeinden von Schlesien
Die Ortsbeschreibungen sind, soweit nicht anders vermerkt, aus dem Schlesischen Ortschaftsverzeichnis von 1913. Einwohnerzahlen in [] sind bereits im zugehörigen Ort mitgezählt

Name Ortsliste 1913 Geschichte Kreis
KRASCHEN
Dorf+Rittergut; Kreis Öls 23 km;Amtsgericht Bernstadt, Amtsbezirk, Standesamt, ev Kirche Kraschen Kr.Öls, kath Kirche Namslau;471+155 Einw.
KRASCHEN
Dorf (mit Mühle) + Rittergut Kreis: Groß Wartenberg 10,5 km Amtsgericht: Neumittelwalde 2 km Amtsbezirk: Ossen Post: Neumittelwalde 2 km Eisenbahnstation: Neumittelwalde 2 km Bahnhof: 3 km Standesamtbezirk: Ossen katholisches Kirchspiel: Neumittelwalde 2 km evangelisches Kirchspiel: Neumittelwalde 2 km 248 + 178 Einwohner
KRASCHEN und KRASCHEN-NIEFKEN: Die Gemeinden gehörten bereits im Jahre 1305 zusammen. Beide Güter befanden sich ebenso wie Gaffron jahrhundertelang im Besitz der Familie von Prittwitz. Gaffron führte in den dreißiger Jahren den neuen Namen Wiesenbach. 1646 heißt es: "Vor alters gab es 8 Bauern, nun keinen, mit 8 Huben, Freigärtner waren 3, Dreschgärtner 12." Ab 1730 traten andere Besitzernamen in Erscheinung, 1746 ist es ein Christian Friedrich von Teichmann. 1878 ersteht die Handelsgesellschaft Werner und Pakully aus Breslau für 348 500 Mark Kraschen und Gaffron. Am 12. März 1907 wird der Besitz durch Dr. med. Richard Pakully an den Königlich Preußischen Staatsfiskus verkauft.
Der Staat verpachtete zunächst das Gut. Pächter war vor dem Ersten Weltkrieg Oberamtmann Boenisch. Nach dem Ersten Weltkrieg werden die Güter weitgehend aufgeteilt und Neubauern aus den westlichen Gebieten, vorwiegend aus Westfalen, angesiedelt. Auch ansässige Bauernsöhne erhielten die Möglichkeit, einen eigenen Betrieb zu erwerben. Die Straße zwischen Neumittelwalde und Landeshalt (Kraschen-Niefken) wurde in den dreißiger Jahren ausgebaut. Der Ort lag nach der Grenzziehung des Versailler Vertrages im Jahre 1919 nun direkt an der Reichsgrenze gegen Polen. Zollhäuser wurden gebaut und Wohnhäuser für die Zollbeamtenfamilien. In Kraschen blieb die ursprünglich zum Gut gehörende Spiritusbrennerei erhalten und war bis 1945 in Betrieb. Zu Kraschen gehörten auch ein Teil der Neumittelwalder Weinberge. Ebenso gehörte zu Kraschen die Kolonie Benjaminstal (genannt "In der Fuchse"), die gegen Ende des 18. Jahrhunderts vom Dominium Ossen mit 6 Häuslerstellen gegründet worden ist. Kirchlich gehörte Kraschen und Gaffron sowie Landeshalt seit altersher zu Neumittelwalde. Standesherrschaft Wartenberg entlassen und gehörten ab diesem Zeitpunkt zum Herzogtum Oels. Das Fürstenhaus war evangelisch und so blieb auch 1654, nach dem Westfälischen Frieden, die Kirche und die zum Kirchspiel gehörenden Gemeinden protestantisch. Die Zahl der Katholiken war in diesen Gemeinden sehr gering. Eine Schule wurde in Kraschen bereits 1750 gegründet. 1891 wurde ein massives Schulhaus gebaut, in dem zwei Lehrer in drei Klassen unterrichteten. Eingeschult waren vor dem Ersten Weltkrieg die Kinder von Gaffron, Dombrowe und Eichvorwerk. Die Kinder von Landeshalt mußten nach Fürstlich-Niefken zur Schule gehen, dort bestand seit 1857 eine dreiklassige Schule mit zwei Lehrern. 1919/20 fiel Fürstlich-Niefken an Polen. Die Grenze bildete die Polnische Bache, die zwischen beiden Dörfern floß. Es erwies sich als notwendig, nun in Landeshalt eine eigene Schule zu bauen, denn der Schulweg nach Kraschen war für die Kinder zu beschwerlich und weit.
KRASCHEN
Dorf + Rittergut und Forstgutsbezirk: Kreis: Guhrau 10 km Amtsgericht: Guhrau 10 km Amtsbezirk: Kraschen (Kreis Guhrau) + Kraschen Forst Post: Kraschen (Kreis Guhrau) Eisenbahnstation: Schlabitz 6 km Standesamtbezirk: Kraschen (Kreis Guhrau) katholisches Kirchspiel: Kraschen (Kreis Guhrau) evangelisches Kirchspiel: Heinzendorf 734 + 123 und 5 Einwohner
KRASCHEN-NIEFKEN (ab 1937 Landeshalt)
Dorf: Kreis: Groß Wartenberg 12 km Amtsgericht: Neumittelwalde 4 km Amtsbezirk: Neumittelwalde 4 km Post: Neumittelwalde 4 km Eisenbahnstation: Neumittelwalde 4 km Bahnhof: 5 km Standesamtbezirk: Neumittelwalde 4 km katholisches Kirchspiel: Neumittelwalde 4 km evangelisches Kirchspiel: Neumittelwalde 4 km 236 Einwohner
KRASCHEN und KRASCHEN-NIEFKEN: Die Gemeinden gehörten bereits im Jahre 1305 zusammen. Beide Güter befanden sich ebenso wie Gaffron jahrhundertelang im Besitz der Familie von Prittwitz. Gaffron führte in den dreißiger Jahren den neuen Namen Wiesenbach. 1646 heißt es: "Vor alters gab es 8 Bauern, nun keinen, mit 8 Huben, Freigärtner waren 3, Dreschgärtner 12." Ab 1730 traten andere Besitzernamen in Erscheinung, 1746 ist es ein Christian Friedrich von Teichmann. 1878 ersteht die Handelsgesellschaft Werner und Pakully aus Breslau für 348 500 Mark Kraschen und Gaffron. Am 12. März 1907 wird der Besitz durch Dr. med. Richard Pakully an den Königlich Preußischen Staatsfiskus verkauft.
Der Staat verpachtete zunächst das Gut. Pächter war vor dem Ersten Weltkrieg Oberamtmann Boenisch. Nach dem Ersten Weltkrieg werden die Güter weitgehend aufgeteilt und Neubauern aus den westlichen Gebieten, vorwiegend aus Westfalen, angesiedelt. Auch ansässige Bauernsöhne erhielten die Möglichkeit, einen eigenen Betrieb zu erwerben. Die Straße zwischen Neumittelwalde und Landeshalt (Kraschen-Niefken) wurde in den dreißiger Jahren ausgebaut. Der Ort lag nach der Grenzziehung des Versailler Vertrages im Jahre 1919 nun direkt an der Reichsgrenze gegen Polen. Zollhäuser wurden gebaut und Wohnhäuser für die Zollbeamtenfamilien. In Kraschen blieb die ursprünglich zum Gut gehörende Spiritusbrennerei erhalten und war bis 1945 in Betrieb. Zu Kraschen gehörten auch ein Teil der Neumittelwalder Weinberge. Ebenso gehörte zu Kraschen die Kolonie Benjaminstal (genannt "In der Fuchse"), die gegen Ende des 18. Jahrhunderts vom Dominium Ossen mit 6 Häuslerstellen gegründet worden ist. Kirchlich gehörte Kraschen und Gaffron sowie Landeshalt seit altersher zu Neumittelwalde. Standesherrschaft Wartenberg entlassen und gehörten ab diesem Zeitpunkt zum Herzogtum Oels. Das Fürstenhaus war evangelisch und so blieb auch 1654, nach dem Westfälischen Frieden, die Kirche und die zum Kirchspiel gehörenden Gemeinden protestantisch. Die Zahl der Katholiken war in diesen Gemeinden sehr gering. Eine Schule wurde in Kraschen bereits 1750 gegründet. 1891 wurde ein massives Schulhaus gebaut, in dem zwei Lehrer in drei Klassen unterrichteten. Eingeschult waren vor dem Ersten Weltkrieg die Kinder von Gaffron, Dombrowe und Eichvorwerk. Die Kinder von Landeshalt mußten nach Fürstlich-Niefken zur Schule gehen, dort bestand seit 1857 eine dreiklassige Schule mit zwei Lehrern. 1919/20 fiel Fürstlich-Niefken an Polen. Die Grenze bildete die Polnische Bache, die zwischen beiden Dörfern floß. Es erwies sich als notwendig, nun in Landeshalt eine eigene Schule zu bauen, denn der Schulweg nach Kraschen war für die Kinder zu beschwerlich und weit.
KRATZBACH
Dorf: Kreis LANDESHUT 13 km; Amtsgericht, Post, Eisenbahn, Standesamt, ev. und kath. Kirchspiel SCHÖMBERG (Schles.); Amtsbezirk VOIGTSDORF; 231 Einwohner.
KREHLAU
Dorf + Rittergut: Kreis WOHLAU 17 km; Post, Amtsbezirk, Standesamt, kath. Kirchspiel und Eisenbahn KREHLAU (Kr. WOHLAU); Amtsgericht WINZIG 8 1/2 km; ev, Kirchspiel WISCHÜTZ; 539 + 73 Einwohner.
KRELKAU
Dorf, Kreis und Amtsgericht Münsterberg 5 km;Amtsbezirk, Standesamt, kath Kirche Krelkau; evang.Kirche Olbersdorf; 614 Einw.
KRUPPA
Kolonie + Försterei [gehört zu Fürstlich-Niefken Dorf + Rittergut] Kreis Groß Wartenberg 17 km; Postbestellanstalt Honig 4,5 km; Eisenbahnstation Neumittelwalde 11 km; Antonin 12 km; [11 + 8 Einwohner]
KUHNERN
Dorf und Rittergut: Kreis, Amtsgericht Striegau - 11,5 km; Amtsbezirk, Standesamt, kath Kirche = Kuhnern; evang Kirche Jenkau;978+210 Einw.
KUNZENDORF
Dorf + Rittergut (mit Forsthaus): Kreis, Amtsgericht GR WARTENBERG 9 km; Post, Eisenbahn STRADAM (Kr. GROß WARTENBERG) 7 km; Amtbezirk, Standesamt SCHLEISE; ev. Kirchspiel REESEWITZ; kath. Kirchspiel KUNZENDORF; 708 + 123 Einwohner.
Der Ort wird im L. f. 1305 erwähnt. Von 1450-1526 sind als Besitzer die von Rohr erwähnt. Von 1526-1566 die Familie von Saltza. 1592 gehört es zum Besitz der Burggrafen von Dohna. Karl Hannibal von Dohna verkauft Kunzendorf am 27. Januar 1615. Im Jahre 1810 verfällt es der Säkularisation und der Preußische Staat verpachtet es zunächst, bis 1818 Prinz Gustav Biron von Curland als Käufer erscheint und Kunzendorf dem Fideikommiß einverleibt. Es gab noch eine Kolonie Karlowitz, die 1774 durch einen Prälaten Karl Quintel mit 16 Stellen angelegt war. Die Kolonie wurde mit dem 2. Januar 1893 mit Kunzendorf vereinigt, der Name Karlowitz verschwand damit. Über die Gemeinde Kunzendorf hat in einer wissenschaftlichen Prüfungsarbeit der Lehrer Walter Perlitius umfangreiches Material gesammelt und verarbeitet. Diese Arbeit wurde am 15. März 1958 in Dortmund bei Prof. Perlick vorgelegt. In den Jahren 1908/09 wurde die Chaussee Stradam-Kunzendorf gebaut. Sie hatte eine Länge von 6,3 Kilometern. Kunzendorf gehörte früher zur Pfarrei Schleise. 1851 mußten beim Neubau der Schleiser Kirche noch die Bauverpflichtungen in gewissem Verhältnis von den Kunzendorfern geleistet werden. Schleise verlor aber im 17. Jahrhundert seine Selbständigkeit und gehörte zu Wartenberg. Wegen der großen Entfernung konnten die Kunzendorfer aber nicht nach Wartenberg zum Gottesdienst gehen, so entstand der Plan einer selbständigen Kirchengemeinde. Ignaz Kupietz, geboren 21.12.1815, der bei Krakau geboren wurde aber von seinen Eltern deutsch erzogen wurde und später das Matthias-Gymnasium in Breslau besuchte und mit vorzüglichen Prüfungen absolvierte, wurde am 6.6.1846 als Pfarrer von- Wartenberg investiert. Ihm ist die Errichtung der Pfarrei Kunzendorf zu verdanken. Die Kirche wurde am 17.9.1868 geweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Zur Kunzendorfer Kirchengemeinde gehörten auch Neu-Stradam und Nieder-Stradam. Von 1877 bis 26.4.1884 war die Kirchengemeinde ohne eigenen Pfarrer. Dann gab es Hilfsprediger und Pfarrverweser bis am 21.8.1888 Franz Böhm als erster investierter Pfarrer von Kunzendorf eingesetzt wurde. Nachfolger wurde Richard Liwowski. In seine Amtszeit (1893) fällt die Umpfarrung der Kirchengemeinde Dalbersdorf mit Boguslawitz, Eichgrund, Grunwitz und den Gastgemeinden Reesewitz, Galbitz, Ober- und Nieder-Mühlwitz nach Kunzendorf. Im Jahre 1900 ist mit Martin Pancherz erst wieder ein investierter Pfarrer in Kunzendorf.
Schon lange vor 1763, dem Zeitpunkt des Erlasses des General-Landschul-Regiments, war in Kunzendorf eine Schule vorhanden. 1749 ist als Schulmeister in Kunzendorf ein Gregor Mixa genannt. 1829 ein Ignaz Perlitius, der 1868 sein 50jähriges Amtsjubiläum feierte. 1872 ist Franz Poßwik und 1878 Franz Dirbach erwähnt. 1832 wurde ein neues massives Schulhaus erbaut und 1840 ein Hilfslehrer angestellt. Eine dritte Lehrkraft bekam die Schule im Jahre 1910. Im Jahre 1911 wurde ein neues Klassenhaus gebaut. Die Schule wurde zu diesem Zeitpunkt bereits vierklassig geführt. Der jeweilige Hauptlehrer war gleichzeitig Organist an der Kirche. Der letzte Hauptlehrer und Organist Klemens Dirbach ist am 30.12.1972 im Alter von 86 Jahren gestorben. Das Küsteramt versah ein besonders angestellter Küster. Die Evangelischen der Gemeinde Kunzendorf wurden bereits 1834 als Gäste ins Kirchspiel Reesewitz zugeschlagen. Kunzendorf und Schleise gehörten vorübergehend zu Polen. Darüber berichtete Eva Haver in "Die Zerreißung der Kreise Groß Wartenberg und Namslau durch den Vertrag von Versailles" in: "Quellen zur schlesischen Geschichte", Band 34, Breslau 1933. "Die Erlebnisse der Bevölkerung von Kunzendorf und Schleise, die nach einhalbjähriger Zugehörigkeit zu Polen durch Austausch wieder an Deutschland kam, kennzeichnen die Lage der abgetretenen Ortschaften. In diese Dörfer wurden sofort je 40 bis 50 Mann Truppen gelegt; die polnische Militärbehörde zahlte je Kopf und Tag 5 Zloty (etwa 40 Pfg.) für Quartier und Beköstigung. Einer der Schleiser Besitzer hatte während der Besatzungszeit vier Schweine zu schlachten was ohne starosteiliche Erlaubnis eigentlich unstatthaft war -, um den bei ihm einquartierten Wachtmeister und dessen häufige Gäste seinen Wünschen entsprechend zu verpflegen. In beiden Dörfern herrschte während des ganzen Halbjahres der Belagerungszustand; kein Einwohner durfte nach 9 Uhr abends auf der Straße sein oder in seinem Hause Licht brennen. Es war dann unmöglich, einem erkrankten Nachbar oder dessen Vieh irgendwie Hilfe zu leisten. Wenn auf Anruf des Postens nicht sofort eine Antwort erfolgte, wurde geschossen. Bald nach der Besetzung wurde die Ausmusterung der jungen Männer und der Pferde für die polnische Armee angesetzt. Da die Bauern zu diesem Zweck ihre Pferde nicht nach Kempen schickten, wurden die reichsten unter ihnen verhaftet und weggeschleppt, schließlich aber gegen Zahlung von je 1500 Mark, die sie niemals wiederbekommen haben, freigelassen. In Kunzendorf kam es wegen der Stimmensammlung für ein Protestschreiben, die entdeckt wurde, zu Verhaftungen. Nach dreiwöchiger Untersuchungshaft in Posen wurden mehrere Kunzendorfer Bauern durch die Vermittlung eines Oberamtmannes, der zunächst selbst mit seinem Schwiegersohn verhaftet worden war, auf eine Kaution von 2000 Mark hin freigelassen. Durch Vollmacht der Friedenskonferenz hatte der Leiter der Grenzfestsetzungskommission, Dupont, am 4. Mai 1920 folgende Ermächtigung bekommen, durch die die Zurückgewinnung Kunzendorfs und Schleises ermöglicht wurde: er konnte die Zuteilung einer Gemeinde an einen anderen Staat, als der Friedensvertrag vorsah, vornehmen, wenn die interessierten Staaten und einstimmig die gesamte Kommission damit einverstanden wären, und wenn rein wirtschaftliche Gründe - unter Ausschluß aller nationalen, sprachlichen und religiösen - dafür sprächen. Auf Grund dieser Erweiterung seiner Vollmacht gelang der Tausch Kunzendorfs und Schleises gegen zwei Dörfer im Fraustädter Kreise. Landrat von Reinersdorff war mit je einem Vertreter der beiden Gemeinden, die nur Ausweise für Groß Wartenberg hatten, mithin vom polnischen Standpunkt aus Landesverrat trieben, nach Berlin gefahren . . ."
Diese Aktion hat damals die Rückgabe wesentlich beeinflußt und schließlich zum Erfolg geführt. "Am 8. Juli telepraphierte der deutsche Grenzkommissar: ,Schleise und Kunzendorf endgültig gerettet', kurz darauf, am 17. Juli, verließ das polnische Militär die Dörfer, und die Bevölkerung feierte noch am gleichen Tage in überströmender Freude das Fest ihrer lange ersehnten Befreiung, ein Tag, der seitdem in jedem Jahr auf das festlichste begangen wird."
KUNZENDORF
Ober- und Nieder Dorf (mit Grenzhäusern), Ziegellei und Zollhaus Kreis: Kreuzburg Amtsgericht:Kreuzburg Amtsbezirk: Kunzendorf Standesamt: Kunzendorf evang.Kirche: Kreuzburg kath Kirche: Kunzendorf Einwohner 1397+813
KUROPKE
Försterei [Rittergut Trembatschau} Kreis, Eisenbahnstation Groß Wartenberg 10,5 km, Bahnhof 9 km; Postbestellanstalt Trembatschau 3,5 km; Einwohner: [6]
LABSCHÜTZ
Dorf + Rittergut: Kreis MILITSCH 35 1/2 km; Post BARGEN (Schles.) 5 km; Eisenbahn KLEIN BARGEN 3 km, Amtsgericht TRACHENBERG 6 1/2 km; Amtsbezirk BEICHAU; Standesamt, ev. und kath. Kirchspiel GROß BARGEN; 242 + 121 Einwohner.
LACENOWE LASENOWE LAZINOWE
Kolonie [Dobretz]: Kreis Groß Wartenberg 19 km; Postbestellanstalt Conradau (Kr Groß Wartenberg)2,5 km; Eisenbahnstation Neumittelwalde 8 km; Einwohner: [104]
LANDECK
Stadt ( mit Bad): Kreis Habelschwerdt - 20 km; Standesamt, evang Kirche, kath Kirche Landeck; 3337 Einw.
LANDESHUT
Stadt: Kreis, Amtsgericht, Post, Eisenbahn, Amtsbezirk, Standesamt, ev. + kath. Kirchspiel LANDESHUT (Schlesien); 13.571 Einwohner.
LANGEBIRKE
Haus [Charlottenthal]: Kreis Groß Wartenberg 29,5 km; Postbestellanstalt Heinrichsdorf (Bz. Breslau)9,5 km; Eisenbahnstation Kraschnitz 12 km; Einwohner: [8]
LANGENBIELAU
Dorf; (mit den Bezirken I Neu-, II Ober-,III Mittel,- IV Nieder-) +Rittergut (mit Kalkofen, Brettschneidwe, Oberförsterei, 3 Förstereien, Mittel,- Nieder,- und Oberhof) = Kreis, Amtsgericht Reichenbach; Amtsbezirk, Standesamt, evang Kirche, kath Kirche Langenbielau; 18514+35 Einw.
LANGENDORF
Dorf + Mittel Rittergut + Ober Rittergut (mit Ziegelei): Kreis, Postbestellanstalt, Amtsgericht, evang. Kirche, kath. Kirche, Eisenbahnstation Groß Wartenberg (Bez. Breslau) 3-4, Bahnhof 4-5 km; Amtsbezirk, Standesamt Langendorf; Einwohner: 339 + 107 + 87
Seit Mitte des 16. Jahrhunderts gehörten zu Langendorf eine ganze Reihe größerer und kleinerer, nach ihren Besitzern benannte Rittergüter; u. a. Franckenbergerei, Kesselbergerei, Damnigerei, Bauditzerei, Barutherei, Koschembarei, Dolinskerei, Latowskerei, Jaratschowskerei, Diererei u. s. f. Im 17. Jahrhundert wurden verschiedene dieser Güter zusammengelegt. Das Grundbuch von 1687 bis 1740 unterscheidet einschließlich Otto-Langendorf und Ottendorf nur noch sieben verschiedene Anteile. Zu Langendorf gehörten zuletzt Gut Ober-Langendorf, Mittel-Langendorf und Gemeinde Langendorf. Während Otto-Langendorf und Ottendorf selbständige Gemeinde waren. Von Neudorf bis Ottendorf lag ein Ort am anderen, die Anwesen lagen beiderseits der Landstraße und bildeten ein einziges fast zusammenhängendes Straßen- oder Reihendorf. Das Gut Ober-Langendorf war schon bis 1588 standesherrliches Kammergut. Karl Julius von Magusch vereinigte 1763 die ehemalige Franckenbergerei und die Kesselbergerei zum Gut Ober-Langendorf. Von nun an wechseln ständig die Besitzer. 17 verschiedene Besitzer sind nacheinander festgestellt. Bis im Jahre 1903 Prinz Gustav Biron von Curland Besitzer wird. Zuletzt war Prinz Friedrich Franz Biron von Curland Besitzer in Ober-Langendorf gewesen.
Das Gut Mittel-Langendorf, gebildet aus der ehemaligen Münsterbergerei und Diererei, ist von 1589 bzw. 1655 nachweisbar. Auch hier finden wir unter den Besitzern bekannte Namen schlesischer Adelsgeschlechter wie von Prittwitz, von Salisch, von Dresky, von Teichmann, Graf Dyhrn, Graf von Tenczin. Im Jahre 1909 waren Besitzer die Erben des Karl Müller. Walter Scholz bewirtschaftete zuletzt das Gut Mittel-Langendorf. Der Gemeindebezirk Langendorf bestand aus Ober- und Mittel-Langendorf und der aus fridericianischer Zeit herrührenden Gründung St. Markusdorf. Einer Kolonie, die aus sechs Freihäuslerstellen bestand.
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte Langendorf zur Parochie Wartenberg. Die Evangelischen von Langendorf und Ottendorf zählten als Gäste zur Wartenberger Kirchengemeinde.
LANGENTREIBE
Kolonie [TIEFENFURT]: Kreis BUNZLAU 21 km; Post TIEFENFURT 2 km; Eisenbahn PRINZDORF 8 km; [163 Einwohner].
LATERNE
Kolonie + Försterei [Dorf + Rittergut Baldowitz]: Kreis Groß Wartenberg 7 km; Postbestellanstalt Schreibersdorf (Kr Groß Wartenberg)4,5 km; (Försterei Postbestellanstalt Groß Wartenberg (Bz. Breslau)); Eisenbahnstation Perschau 3 km; evang. Kirche Groß Friedrichstabor; Einwohner: [19 + 6]
LAURAHÜTTE
Folgendes ist im Topographischen Handbuch von Oberschlesien (1864) zu finden:

Kreis Beuthen, Parochie Michalkowitz, Polizeibezirk Siemianowitz. Das Eisenhütten-Etablissement Laurahütte, südöstlich von Siemianowitz an der Chaussee nach Kattowitz gelegen, verdankt seine Gründung einer zwischen den Grafen Henckel von Donnersmark in Siemianowitz und den Gebrüdern Oppenfeld zu Berlin 1836 geschlossenen Sozietät. Dieses Sozietätsverhältnis dauerte bis zum 30.Juni 1858, von welcher Zeit an das ganze Etablissement für Rechnung des Grafen Henckel von Donnersmark betrieben wird. Die Grundsteinlegung zu diesem Werke fand am 8 Februar 1836 statt und der Betrieb der Hohofen-Anlage begann am 6. Februar 1839, deren erste Produkte indessen nur zur Errichtung der Walzwerke benutzt wurden. Bis zum Jahre 1840 waren vier Hohöfen und vier Walzhütten erbaut und in Betrieb gesetzt. Die Maschinen zu dem ganzen Hüttenwerke wurden von England angeschafft.In der Zeit von 1847 bis 1851 wurde eine dritte Walzhütte erbaut, welche im Jahre 1854 noch vergrössert wurde. So wie auch im Jahre 1860 eine Vergrösserung der älteren Walzhütte erfolgte. Vom Jahre 1858 an bis auf die jetzige Zeit wurden zu den vier alten Hohöfen noch zwei neue erbaut. Gegenwärtig besteht die Laurahütte aus sechs Hohöfen, drei Walzhütten und einer Drehwerkstatt. Die Hohöfen werden betrieben mit acht Dampfkesseln bei zwei Gebläsemaschinen von 270 Pferdestärken und vier Gichtzugmaschinen von je zwei Pferdestärken. Das Feuerungsmaterial besteht aus Coaks, welche theils aus der gräflichen Coaks-Anstalt in Zabrze bezogen werden. Die Produktion besteht jährlich aus durchschnittlich in 125.000 Zentnern Roheisen, welche einen Wert von ungefähr 155.000 Thalern haben. Bei den Hohöfen wird noch ein Raffinier- oder Feinfeuer, ein Flamm- und ein Cupolofen betrieben, aus welchen jährlich durchschnittlich 14.000 Zentner verfeinertes Eisen gewonnen werden. Bei dieser Anlage werden 200 Arbeiter beschäftigt, denen 130 Frauen mit 326 Kindern angehören. Die drei Walzhütten, welche Lazi-, Arthur- und Alfonshütte genannt werden, bestehen aus 40 Puddelöfen, 12 Schweißöfen, 2 Blechöfen, 2 Aufwerf- und 4 Dampfhämmern, 18 Walzenstrassen, 5 Drehbänken, 4 grossen Dampfmaschinen und 16 kleinen Kreissäge-, Scheer-, Loch- und Stoss-Dampfmaschinen von zusammen 305 Pferdestärken. In diesen Hütten werden jährlich durchschnittlich 250.000 Zentner Eisen gewalzt, dessen Wert auf 1.000.000 Thaler angenommen wird. Bei den Walzwerken werden 840 Arbeiter beschäftigt, denen 355 Frauen und 788 Kinder gehören. Das Beheizungsmaterial wird aus der conf. Siemianowitzer Steinkohlengrube entnommen. Zum Gebrauch für die Walzhütten, sowie für die Hohöfen befindet sich noch eine Thonziegelei in Laurahütte, in welcher der Bedarf an feuerfesten Ziegeln für das Etablissement angefertigt wird. Die Produktion dieser Ziegeln ist sehr ungleich, da dieselbe eben nur für den eigenen Bedarf erfolgt. In Laurahütte, welches zum Gemeindeverbande Siemianowitz gehört, befindet sich eine 1847 eingerichtete katholische Knappshaftsschule mit 2 Klassen und 250 Kindern, welche auf Kosten des Grafen Henckel eingerichtet ist; Ausserdem eine evangelische Familienvereinsschule mit 87 und eine jüdische mit 22 Kindern.
LEIPPA
Dorf (mit Mühle) + Rittergut (mit Vorwerk u. Ziegelei): Kreis, Amtsgericht ROTHENBURG OL 16 km; Post, Standesamt, ev. Kirchspiel LEIPPA (O. LAUSITZ); Amtsbezrik SÄNITZ; kath. Kirchspiel PRIEBUS; Eisenbahn DOBERS-LEIPPA 1 km; 581 + 58 Einwohner.
LENSCZOK
Forsthaus/Försterei [Rittergut BABITZ]: Kreis RATIBOR 6 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation NENSA 5 km; [16 Einwohner]
LEUBUS
Dorf (mit Kloster) + Rittergut: Kreis, Amtsgericht WOHLAU 14 1/2 km; Post, Amtsbezirk, ev. Kirchspiel LEUBUS (Kr. WOHLAU); Eisenbahn MALTSCH 6 1/2 km; Standesamt LEUBUS Kloster; kath. Kirchspiel LEUBUS Städtel; 1.708 + 205 Einwohner.

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Impressum / Rolf's Email / Rolf's Homepage / Kreis Groß Wartenberg


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