Goschütz

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Übersichtskarte Goschütz (ohne Poremben)

Inhaltsverzeichnis

Ortsteile

  • BRETTMÜHLE
1913: Mühle [Goschütz]: Kreis Groß Wartenberg 23 km; Postbestellanstalt Goschütz (Kr Groß Wartenberg) 4,5 km; Eisenbahnstation Groß Graben 14,5 km; Einwohner: [5]
  • CONTOMÜHLE
1913: Mühle [Goschütz]: Kreis Groß Wartenberg 22 km; Postbestellanstalt Goschütz (Kr Groß Wartenberg)1 km; Eisenbahnstation Groß Graben 10, Festenberg 8 km; Einwohner: [8]
  • CZODROCK Schodrock, Scodrock, Szezodrock
1913: Vorwerk [Goschütz]: Kreis Groß Wartenberg 24 km; Postbestellanstalt Goschütz (Kr Groß Wartenberg)2 km; Eisenbahnstation Frauenwaldau 8 km; Einwohner: [2]
  • GOSCHÜTZ
1913: Dorf und Rittergut mit Oberförsterei und T(h)iergarten; Kreis Groß Wartenberg - 21 km; Amtsbezirk, Standesamt, evang.Kirche, kath Kirche Goschütz, Amtsgericht Festenberg 875+22 Einw.
  • POREMBEN
1913: Kolonie [Dobretz + Goschütz + Lassisken]: Kreis Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 23 km; Post Conradau(Kreis Groß Wartenberg) 2,5 km; Eisenbahn Bukowine 8 km; Einwohner: [74 + 8 + 33]
  • TROSKE Mühlengrund
1913: Kolonie [Goschütz]: Kreis Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 22 km; Post Goschütz (Kreis Groß Wartenberg) 1 km; Eisenbahn Festenberg 6 km; Einwohner: [71]
  • WALDHAUS Waldschloß
1913: Tiergarten mit Vorwerk [Goschütz]: Kreis Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 16 km; Post Goschütz (Kreis Groß Wartenberg) 5 km; Eisenbahn Festenberg (Kreis Groß Wartenberg) 6 km; Einwohner: [7]
  • WESCHOLKE
1913: Vorwerk mit Försterei [Goschütz]: Kreis Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 22,5 km; Post, Eisenbahn Festenberg (Kreis Groß Wartenberg) 2 km; Einwohner: [10]

Ansichten

Chronik

Bereits 1155 wird Goschütz (Goztech) in der Protektionsbulle des Papstes Adrian IV. (vom 23. April 1155) als Bistumsgut bezeichnet. Bei Innocenz IV. (9. April 1245) heißt es Gostech. In einer Urkunde Herzog Heinrichs aus dem Jahre 1301 heißt es Goschec. Die Marktgerechtigkeit scheint der Ort schon sehr früh besessen zu haben. Unter den Burggrafen zu Dohna, während der Zugehörigkeit zur Standesherrschaft Wartenberg besitzt es sogar Stadtgerechtigkeit. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird es als "Städtlein" bezeichnet. Die Einwohner nannte man Bürger. Unter dem 12. April 1686 ist eine Urkunde ausgestellt, die mit einem Siegel versehen ist. Das Wappen zeigt einen Baum und die durch den Stamm geteilte Jahreszahl 16 50. Die Umschrift heißt "Sigillum civitat, Goschützen." "Bürgermeister vnt Gerichtsgeschworenen des Stättlein Goschietz" hatten die Urkunde unterzeichnet. 120 Jahre lang prozessierte die Stadt Wartenberg mit Goschütz um die Brau- und Salzmarktrechte von Goschütz und allen zugehörigen Dörfern, Gütern, Mühlen usw. Den Prozeß gewann die Stadt Wartenberg. Die Schadenssumme ist errechnet worden in Höhe von 55 440 Talern. Die Rechnung setzte sich zusammen:

Vom ermittelten jährl. Verbrauch wurden 312 Taler Steuer erhoben, also für 120 Jahre 37 440 Th.
Für jedes Gebräu erhob die Stadt außerdem ein Zeichenfeld, pro Jahr 69 Th. 12 Groschen x 120 Jahre = 8 320 Th.
Der Ausfuhrgroschen betrug vom Achtel 14 Heller u. wöchentl. 1 Th. 6 Groschen x 120 Jahre = 7 280 Th.
Am Salzmarkt ist der Stadt Wartenberg wenigstens ein Schaden von 20 Th. je Jahr zugefügt worden x 120 Jahre = 2 400 Th.
"und alßo in Summa" 55 440 Th.

Goschütz hat diese große Schuldsumme aber nie bezahlt und nie anerkannt, so wurde das Urteil auch bald aufgehoben. Als bald darauf Abraham von Dohna die Herrschaft Goschütz kaufte, erwarb er zugleich auch das Brau- und Salzmarktrecht für Goschütz. Seit der Neuordnung der Kreise im Jahre 1818 wurde Goschütz Amtsbezirk und auch Standesamtsbezirk. 1891 wurde die Straße Goschütz-Neumittelwalde gebaut, 14,8 Kilometer, lang. Goschütz war auch Sitz einer Postagentur. Goschütz gehörte kirchlich bereits 1376 zum Wartenberger Archipresbyterat, wie aus einer Urkunde des Kardinals Johann zu St. Markus, Bischof von Sabina unterm 14. Januar 1376 ausgestellt zu Avignon, ersichtlich ist. Es ging damals um eine rechtliche Auseinandersetzung des schlesischen Klerus mit dem Minoritenorden.
Nach der Gegenreformation wurde Goschütz, das seit 1657 aus der Verbindung mit der Herrschaft Wartenberg entlassen war, zum Archipresbyterat Zirkwitz zugeschlägen und war, später nach Militsch zugeteilt. Um 1750 gab es in Goschütz eine kleine Hussitengemeinde die ihren Gottesdienst auf dem Schlosse zu Sakrau hielt. Sie löste sich aber auf, als der beabsichtigte Bau einer eigenen Kirche nicht zur Ausführung kam. (Kgl. Staatsarchiv und Acta Historico-ecclesiastica, Weimar 1750, X 793). Bei der Besitzergreifung Schlesiens durch Friedrich den Großen erhielt Graf Reichenbach die Erlaubnis in Goschütz eine evangelische Schloßkirche zu bauen. König Friedrich II. hob noch während des Siebenjährigen Krieges (11. Januar 1758) den Nexus parochialis auf. Er sprach damit die protestantischen Untertanen von Entrichtung des Zehntens und aller anderen Gebühren an katholische Geistliche frei, womit die Protestanten nunmehr ihre volle Unabhängigkeit erhielten. Manche katholische Pfarreien erlitten dadurch eine empfindliche Einbuße am Einkommen. Der Goschützer Parochialbezirk scheint ein großer gewesen zu sein. Auch die Katholiken von Festenberg gehörten zur Goschützer Kirche, bis unter Kaplan Robert Letzel unterm 13. Oktober 1865 Festenberg zur Kuratie erhoben wurde. Das Patronatsrecht lag beim Kathedralkapitel in Breslau, bis der damalige Standesherr von Wartenberg, Burggraf von Dohna, die Herrschaft Goschütz kaufte. So kam die Goschützer Pfarrkirche im Jahre 1618 unter Standesherrliches Patronat.
Nachdem die alte hölzerne Kirche um das Jahr 1740 bereits 700 Jahre gestanden hat und so in die Erde gesunken war, daß man gebückt durch die Tür gehen mußte, baute man eine neue massive Kirche. Am 19. August 1779 wurde der Turmknopf aufgeseizt. Diese Kirche steht noch heute. Ein Bericht aus dem Jahre 1666 enthält die Bemerkung, daß einst in Goschütz ein Hospital gewesen sein soll. Es verschwand zur Zeit der Reformation. Im gleichen Jahr ist bereits in Goschütz eine Pfarrschule nachgewiesen. Im Jahre 1801 erhalten in der viel zu kleinen Schulstube 194 Kinder Unterricht, wie in einem Visitationsbericht zu lesen stand. 1906 sind bereits 3 Lehrer beschäftigt. 1908 wurde ein neues Klassenhaus errichtet und das Lehrerwohnhaus umgebaut. Hauptlehrer und Kantor war 1910 Albert Ronge. Eingeschult waren Drungawe, Goschützhammer und Muschlitz.
Die Entstehung der evangelischen Gemeinde ist wie schon erwähnt dem Grafen Heinrich Leopold von Reichenbach zuzuschreiben. Er erhielt unter dem Datum: Berlin, 6. November 1741 durch Friedrich II. die Erlaubnis zur Errichtung einer evangelischen Schloßkirche. Der erste lutherische Gottesdienst fand am 16. September 1742 in einem Saal des Schlosses statt, aber erst am 20. Oktober 1749 konnte die neue Schloßkirche geweiht und in Benutzung genommen werden. Zu dieser Kirche gehörten die Gemeinden Goschütz, Goschützhammer, Goschütz-Neudorf, Domaslawitz, Drungawe, Bunkai, Dobrsetz, Charlottental, Amaliental, Lassisken, Wedelsdorf, Sakrau, Muschlitz, Groß-Gahle, Klein-Gahle, Althammer (Kreis Militsch).
An Schulen gab es im Kirchenbezirk Goschütz: die 1740 gegründete vierklassige Schule, eingeschult waren Muschlitz, Goschützhammer und Drungawe; ferner die 1804 gegründete Schule in Goschütz-Neudorf, einklassig, eingeschult waren Sakrau und Althammer-Goschütz; Charlottental, gegründet 1770, besaß eine dreiklassige Schule, das Schulgebäude wurde 1859 massiv neu erbaut; Lindenhorst, gegründet 1782, dreiklassige Schule, das Schulhaus wurde 1880 massiv neu erbaut; Groß-Gahle, gegründet 1764, einklassige Schule, das Schulhaus wurde 1873 massiv neu erbaut.

Für die Zeit von 1922 bis 1930 ist eine handgeschrieben Chronik überliefert.


Unterlagen der Mormonen

Kirchenbuch, 1667-1826, Katholische Kirche Goschütz (Kr. Groß Wartenberg)
Inhalt Ort und Film
Taufen 1667-1705 (r. S.) Taufen 1667-1705 (l. S.) FHL INTL Film 1202282 Item 2
Taufen 1706-1731 (r. S.) Taufen 1706-1731 (l. S.) FHL INTL Film 1202283
Taufen 1732-1747 (r. S.) Taufen 1732-1747 (l. S.) Taufen 1747-1770 (r. S.) FHL INTL Film 1202284
Taufen 1747-1770 (l. S.) FHL INTL Film 1202285
Taufen 1770-1797 (r. S.) FHL INTL Film 1202286
Taufen 1770-1797 (l. S.) FHL INTL Film 1202287
Heiraten 1667-1747 (r. S.) Heiraten 1667-1747 (l. S.) FHL INTL Film 1202288
Heiraten 1747-1826 (r. S.) Heiraten 1747-1826 (l. S.) FHL INTL Film 1202289
Tote 1747-1803 (r. S.) Tote 1747-1803 (l. S.) FHL INTL Film 1202290


Kirchenbuch, 1667-1918, Katholische Kirche Goschütz (Kr. Groß Wartenberg)
Inhalt Ort und Film
Taufen 1667-1705, 1742-1759, 1705-1731, 1732-1740 VAULT INTL Film 1538755 Items 2 - 5
Taufen 1740-1798 -- Heiraten 1667-1747 FHL INTL Film 1538756
Heiraten 1747-1826 -- Tote 1747-1803 -- Taufen 1798-1823 FHL INTL Film 1538806
Taufen 1823-1855 FHL INTL Film 1538807
Taufen 1855-1888 -- Heiraten 1827-1895 -- Tote 1803-1821 FHL INTL Film 1538808
Tote 1821-1900 FHL INTL Film 1538809 Items 1 - 3
Tote 1900-1918 FHL INTL Film 2102416 Item 12


Kirchenbuch, 1798-1870, Katholische Kirche Goschütz (Kr. Groß Wartenberg)
Inhalt Ort und Film
Taufen 1798-1826 FHL INTL Film 996623
Taufen 1827-1844 FHL INTL Film 996624
Taufen 1845-1870 FHL INTL Film 996625
Heiraten 1827-1870 FHL INTL Film 996626
Tote 1803-1870 FHL INTL Film 996627


Zivilstandsregister, 1878-1884, Goschütz (Kr. Groß Wartenberg, Schlesien). Standesamt
Inhalt Ort und Film
Geburten, Heiraten, Tote 1878-1882 FHL INTL Film 1860538 Items 7-24
Geburten, Heiraten, Tote 1883-1884 FHL INTL Film 2041913 Items 9-14


Standesamtunterlagen

Vor der Beschaffung einer Personenstandsurkunde aus Polen sollte geprüft werden, ob sich das gesuchte Personenstandsbuch nicht auch im Standesamt I in Berlin befindet.

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