Görnsdorf

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Ortsteile

  • GÖRNSDORF
1913: Dorf + Rittergut (mit Dörrhaus und Försterei): Kreis, Amtsgericht Groß Wartenberg 11,5 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Gimmel (Kr Öls) 6, Bahnhof 2,5 km; Amtsbezirk, Standesamt Stradam; evang. Kirche Pontwitz; kath. Kirche Schollendorf; Einwohner: 82 + 134

Chronik

Der Ort wurde vermutlich nach seinem Anleger und Gründer Gernot benannt. 1402 wird der Ort Gerensdorf genannt und zirka 100 Jahre später (1503) Gernsdorf. Als Besitzer ist damals Melchior vom Rohr bekannt. Die Familie von Prittwitz ist ungefähr 150 Jahre hindurch Besitzer von Görnsdorf und seit dem 28. August 1871 gehörte es der Familie von Reinersdorff, wie bei Franzkowski berichtet wird. Mit Urkunde vom 20.12.1727 überließ der Wartenberger Standesherr Burggraf von Dohna dem Besitzer von Görnsdorf sein ihm zustehendes Brau- und Branntwein-Recht. Auf Grund des Westfälischen Friedens mußte die damals in protestantischen Händen befindliche Kirche zu Görnsdorf den Katholiken zurückgegeben werden. In der Woche vom 24. Februar bis 3. März 1654 zog eine auf kaiserlichen Befehl ernannte Reduktionskommission von Kirche zu Kirche, forderte die Kirchenschlüssel ab und ordnete die Entfernung der Prediger an. Gleichzeitig hatte ein bischöflicher Kommissar die Kirche wieder für den katholischen Kult einzurichten und den neuen katholischen Geistlichen einzusetzen. Das war sicher keine angenehme Aufgabe, zumal auch die nunmehr lutherischen Patronatsherren mancherlei Schwierigkeiten bereiteten. Sie verboten ihren Untertanen (evangelisch wie katholisch) die Teilnahme an den Gottesdiensten, verleiteten und zwangen sie auch an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten. Der Kaiser erlaubte andererseits den Protestanten, sofern sie die Gebühren an den zuständigen katholischen Geistlichen entrichtet hatten, auch Amtshandlungen, wie Taufen, Trauungen, Beerdigungen, von auswärtigen evangelischen Pfarrern vollziehen zu lassen. Das konnten sich aber wiederum nur die wohlhabenderen Protestanten erlauben. Sie holten sich einen Pfarrer aus den evangelischen Kirchen von Festenberg, Neumittelwalde, Pontwitz oder Reesewitz. Görnsdorf war ursprünglich Filialkirche der Standesherrschaft, wurde wie die übrigen Kirchen der Herrschaft Wartenberg protestantisch und wurde 1654 der katholischen Kirche zurückgegeben. Die Kirche war damals ein Schrotholzbau und in großer Verwahrlosung. Ende 1733 wurde die Filialkirche von Görnsdorf endgültig zu Schollendorf zugeteilt, bis dahin war es strittig, ob sie als Filialkirche zu Ober-Stradam oder zu Schollendorf gehören sollte. In den Jahren 1852 und 1853 wurde die Kirche neu und in massiver Bauweise gebaut. Sie wurde am 23. Oktober 1853 durch Erzpriester Franz Hertel, Kreuzendorf, ihrer Bestimmung übergeben und geweiht. Der Seitenaltar, der in der alten Holzkirche als Hauptaltar diente, trug die Inschrift: "Anno 1700 die 25. Mai erectum est hoc altare ad Dei gloriam honorem Beatissimae Virginis Mariae sub rectoratu Rev. patris Simonis Sigismund Dominik, Parochie Scholendorfensis et Goernsdorfensis. Mater misericordiae ora pro nie maximo et indigno peccatore!" Eine evangelische Schule war in Görnsdorf schon 1778 vorhanden. 1873 wurde das Schulhaus neu und massiv erbaut. Die Schule war einklassig mit einem Lehrer, der zeitweilig bis 50 Schüler unterrichten mußte. Die Evangelischen von Görnsdorf und Schollendorf waren schon seit 1654 ins Kirchspiel Pontwitz im Kreis Oels zugehörig. Das blieb auch so als 1899 Schollendorf eine eigene Kirche baute. Görnsdorf blieb bei Pontwitz.

Einwohnerliste

In diesem Verzeichnis finden Sie alle bisher erfassten Personen aus Görnsdorf .

Standesamtunterlagen

Vor der Beschaffung einer Personenstandsurkunde aus Polen sollte geprüft werden, ob sich das gesuchte Personenstandsbuch nicht auch im Standesamt I in Berlin befindet.

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