1945 und danach, die Situation nach der Vertreibung

Von Karl-Heinz Eisert

In den Jahren nach 1945 entwickelte sich ein loser Zusammenhalt der früheren Wohngemeinschaften, der Dörfer und Städte des Kreises. Man suchte nach Verwandten, Bekannten, nach Freunden, Eltern und Geschwistern. So ergab sich für viele ein recht reger Briefwechsel, der an verschiedenen Stellen zusammenlief und sich bald bei einigen besonders konzentrierte. Es entstanden private Anschriftensammlungen, die schnell für die Vertriebenen eine gewissen Bedeutung erlangten.
So hat für Groß Wartenberg der verstorbene Uhrmachermeister Methner und Buchbindermeister Lindner eine große Zahl von Anschriften gesammelt. Für Festenberg bildete sich bei dem ebenfalls verstorbenen langjährigen Schriftleiter der "Festenberger Zeitung", Wilhelm Wittenburg, ein solcher Anschriften-Sammelpunkt. Obwohl Wilhelm Wittenburg in der sowjetischen Zone wohnte, hat er damit sehr segensreich gewirkt und vielen Festenbergern geholfen. Die Neumittelwalder scharten sich um ihren damaligen Geistlichen, Pastor Hilbrig, der ebenfalls recht umfangreiches Anschriftenmaterial sammeln konnte. Pastor Hilbrig erwarb sich in dieser Zeit besondere Verdienste dadurch, daß er in unregelmäßigen Abständen einen vervielfältigten Heimatbrief für die Kirchengemeinde Neumittelwalde an die ihm bekannten Anschriften versandte. Auch in den Kreisgemeinden fanden sich Männer wie Urban am Buchenhain, Sieger aus Goschütz u.v.a., die, ohne besonders gerufen zu sein, die Aufgaben des Mittlers und Vermittlers für ihre Schicksalsgenossen übernahmen. Doch blieben diese Dinge mehr oder weniger im Verborgenen, ganz der Initiative einzelner überlassen.
In den Jahren 1946 bis 1947 erhielt ich die Anschrift meines früheren Lehrherrns und väterlichen Freundes, des schon erwähnten Wilhelm Wittenburg. Er schrieb mir und legte mir nahe, ich möge doch etwas unternehmen, um die in alle Winde zerstreuten Landsleute zu sammeln; er selbst könne es nicht, da er in der sowjetischen Zone lebe. In mir sah er die geeignete Person hierfür. Nach langem überlegen nahm dieser Gedanke bei mir Form an. Inzwischen erhielt ich in vielen Briefen lange Anschriftenlisten von Wilhelm Wittenburg zugesandt. Er ging damit ein großes Risiko ein, denn was er tat, war nach den sowjet-deutschen Gesetzen strafbar.
Aufbauend auf diese Anschriftenlisten, sandte ich mit Schreibmaschine geschriebene Rundschreiben hinaus und erkundigte mich danach, wer bereit wäre, ein eventuell erscheinendes Groß Wartenberger Heimatblatt mitzuhalten. Die Kosten für diese Briefe sparte ich mir und meinen Angehörigen in des Wortes wahrster Bedeutung vom Munde ab. Der erste Bezieher, der sich anmeldete, war der frühere Gendarmeriebeamte Heinrich Weyer aus Neumittelwalde. Prinz Biron von Curland und auch Landrat von Reinersdorff hatten beide zunächst wegen der Finanzierung des Unternehmens große Bedenken.
Es war inzwischen das Jahr 1954 herangekommen und ich war mit meiner Familie von Neumünster in Holstein, meinem ersten Domiziel nach dem Krieg, nach Schwäbisch Gmünd umgesiedelt. über die landsmannschaftlichen Organisationen war mit dem Aufbau der Heimatkreisorganisationen begonnen worden. Im Jahre 1952 übernahm Friedrich Wäscher den Posten des Heimatkreisvertrauensmannes für Groß Wartenberg. Seit dieser Zeit (1952) ging die Bemühungen um die übernahme einer Patenschaft für unseren Kreis Groß Wartenberg. Nach vielen anfänglich vergeblichen Bemühungen konnten die mit dem Kreis Grafschaft Schaumburg geführten Verhandlungen mit einem Beschluß des Kreistages in Rinteln, im Dezember 1955, zu einem für uns guten Ende geführt werden. Im April 1955 war das erste "Heimatblatt für den Kreis Groß Wartenberg" gedruckt worden und in einer Zahl von 250 Stück versandt worden. Das Blättel fand Anklang. Die ersten Nummern waren jedoch noch mehr oder weniger von meinem Korrektorengehalt finanziert worden und meine Frau, die alle diese Sorgen mit mir trug, hatte Zweifel, ob wir damit durchhalten würden. Da brachte das bald darauf in Hannover stattfindende Bundestreffen der Schlesier viele neue Bezieher und die Auflage stieg langsam an. Ganz bewußt wurde das Blatt als familiäres Nachrichtenblatt aufgezogen, denn reine Vertriebenenzeitungen gab es ja bereits mehr als genug. Diese Erkenntnis verdankte ich eigentlich einem Briefwechsel mit dem früher in Festenberg tätigen Mittelschulrektor Ernst, und sie führte zu einer weiteren guten Aufwärtsentwicklung des Heimatblattes und am 1. Januar 1958 zur Gründung eines eigenen Verlages.
Mit dem Heimatkreisvertrauensmann Friedrich Wäscher bahnte sich eine gute Zusammenarbeit an und wir gingen gemeinsam an die Vorbereitung unseres ersten Heimatkreistreffens in Rinteln an der Weser, dem Sitz unseres Patenkreises Grafschaft Schaumburg. Es fand am 9. September 1956 in Rinteln statt. Es war verbunden mit der übernahme der Patenschaft für den Kreis Groß Wartenberg. Daß es ein voller Erfolg wurde, dazu hat wesentlich das Bestehen eines Heimatblattes für den Kreis Groß Wartenberg beigetragen. Aus der für das Heimatblatt notwendigen Anschriftenkartei entstand die Kreiskartei mit ungefähr 9000 Anschriften von Familien und Einzelpersonen. Auf einen Vorschlag von Dipl.-Komm. Herbert Pietzonka wurde die Einrichtung einer "Heimathilfe" geschaffen. Hier wurden durch freiwillige Spenden, aus besonderen Anlässen und in der Hauptsache zu Weihnachten, an alte und bedürftige frühere Kreisangehörige Päckchen und Pakete geschickt. Eine Einrichtung, die für den Zusammenhalt sehr förderlich ist und den alten Leuten viel Freude bereitet.
Nach dem so erfolgreichen ersten Treffen in Rinteln einigte man sich darauf diese Treffen alle zwei Jahre in Rinteln abzuhalten. War unser "Patenonkel" anfänglich
Abb. 204
Friedrich Wäscher übernimmt die Patenschaftsurkunde am 9.9.1956 in Rinteln beim Festakt auf dem Steinanger
noch zurückhaltend und skeptisch, so änderte sich das nach dem ersten Treffen sehr. Das Eis war gewissermaßen gebrochen. Die steigenden Besucherzahlen bei unserem 2. Kreistreffen in Rinteln im Jahre 1958 und der überwältigende Erfolg unseres 3. Heimatkreistreffens am 10. und 11. September 1960 sowie die in regelmäßigem zweijährigen Turnus folgenden weiteren Treffen waren ein schöner Lohn für alle, die an diesem Zusammenschluß mitgearbeitet haben. Rinteln ist den Groß Wartenbergern ein wirklicher guter Heimatersatz geworden.
Am 11. Mai 1968 starb im Alter von 75 Jahren der Heimatkreisvertrauensmann Friedrich Wäscher. Sein Nachfolger wurde der am 17.3.1926 in Rudelsdorf geborene Wilfried von Korn-Rudelsdorf. Mit ihm übernahm die jüngere nachfolgende Generation eine führende Aufgabe in der Heimatkreisorganisation. Der von allen Groß Wartenbergern hoch verehrte langjährige Landrat des Kreises Groß Wartenberg Detlev von Reinersdorff-Paczensky und Tenczin starb am 14. Januar 1973 im hohen Alter von 94 Jahren. In dem Nachruf schrieb Wilfried von Korn:

"Seine Liebe galt den Menschen unserer Heimat, sein selbstloses Wirken dem Wohlergehen unseres Kreises, dem er bis zu seinem letzten Lebenstag in Treue verbunden war."

Abb. 205
Friedrich Wäscher

Die Heimatkreisorganisation wurde 1952 geleitet von Friedrich Wäscher, als Heimatkreisvertrauensmann: Friedrich Wäscher, geboren am 20.4.1893 in Ottlar Kreis Waldeck. Nach dem Ersten Weltkrieg kam er als Soldat des Grenzschutzes nach Groß Wartenberg. Er heiratete die am 24.12.1895 in Märzdorf geborene Else Wieczorek. Der Ehe entstammen zwei Kinder, der am 10.6.1929 geborene Sohn Norbert und die Tochter Hannelore, geb. am 10.2.1940 beide in Groß Wartenberg geboren. Friedrich Wäscher trat in die Verwaltung des Kreises Groß Wartenberg ein und wurde im Laufe der Jahre Kreisausschuß-Oberinspektor. Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er zum ständigen Vertreter des Landrats bestimmt und hat nach dem Ausscheiden von Landrat von Reinersdorff die Evakuierung des Kreises als Geschäftsführer der Kreisverwaltung (ab 1.10.1944) in den letzten Kriegstagen verantwortlich durchgeführt. Bereits seit 1942 war er zum kommissarischen Bürgermeister der Kreisstadt von der Regierung in Breslau ernannt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat er sich freudig sofort mit seiner ganzen Person eingesetzt für die Ausfüllung des Postens eines Heimatkreisvertrauensmannes und konnte dieses Amt bis zu seinem Tode ausüben. Es gelang ihm unter Mitarbeit des Heimatblattherausgebers Eisert die Heimatkreistreffen in Rinteln mit Unterstützung des Patenkreise Grafschaft Schaumburg zu organisieren und für die Teilnehmer zu unvergeßlichen Erlebnissen zu gestalten. Er starb wenige Tage nach seinem 75. Geburtstag nach einer Operation, der er sich unterziehen mußte, am 11. Mai 1968. Auf dem Friedhof in Hagen-Haspe wurde er zur letzten Ruhe gebettet.
Nach dem Tode von Friedrich Wäscher übernahm Wilfried von Korn das Amt des Heimatkreisvertrauensmannes für den Kreis Groß Wartenberg. Er delegierte einen Arbeitsausschuß, um die Aufgaben auf breiterer Basis verteilt zu wissen. Dies hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen. Auf das Betreiben des HKVM Wilfried von Korn hat der Patenkreis Grafschaft Schaumburg in Rinteln im dortigen Heimatmuseum den Groß Wartenbergern einen Raum zur Verfügung gestellt, in dem Erinnerungsstücke, alte Wappen und Bilder sowie die Schützenketten der Schützengilde Neumittelwalde, ein Abendmahlsgerät aus der Stradamer Kirche u.v.a. unterbracht sind und den Besuchern des Museums gezeigt werden. Es ist das Bestreben des Arbeitskreises, und hier besonders von Prinz Friedrich Franz Biron von Curland, als Archivar, das dort Gezeigte laufend zu ergänzen, wozu um die ständige Mithilfe aller ehemaligen Groß Wartenberger immer wieder gebeten wird. Zu den Männern des Arbeitsausschusses, die nachstehend im Bild vorgestellt sind, treten jeweils die Leiter der in Berlin, München, Nürnberg, Düsseldorf und Hannover bestehenden Heimatgruppen und bilden die heutige Vertretung des früheren Heimatkreises Groß Wartenberg in Schlesien.

Die Heimatgruppen werden geleitet von:
Berlin: Heinz Wiesent; bis 1972 Willy Woide aus Ober-Stradarn, Kreis Groß Wartenberg (gestorben am 8.11.1973).
Nürnberg: Ernst Buchwald aus Distelwitz, Kreis Groß Wartenberg
Hannover: Die Heimatgruppe in Hannover ist angeschlossen an die dort bestehende Heimatgruppe Oels, die von Zahnarzt Dr. Kittner geleitet wird.
München: Willy Plener, aus Festenberg; bis 1971 Werner Hirsch aus Festenberg (gestorben am 5.3.197 1)
Düsseldorf: Karl-Heinz Neumann, aus Festenberg seit der Gründung im Jahre 1963 ununterbrochen Vorsitzender der Heimatgruppe.

Abb. 206
Wilfried von Korn
Wilfried von Korn, geboren in Rudelsdorf am 17. März 1926. Vater Stanislaus von Korn, Mutter Lilli von Korn geb. von der Osten. Getauft in Rudelsdorf von Oberpfarrer Wiesner. Volksschule in Rudelsdorf. Konfirmation in Rudelsdorf, durch Pastor Seibt. Ritterakademie in Liegnitz, Schulbesuch des dortigen Gymnasiums - Kriegsabitur. Flakhelfer in Pommern, Wehrmacht Panzer Regiment 15 in Sagan. Amerikanische Kriegsgefangenschaft, Entlassung im Sommer 1945. Danach landwirtschaftliche Lehre und Abschluß im Jahre 1948. Anschließend Mithilfe im väterlichen Pachthof im Raum Südhannover. 1950 bis 1952 Ausbildung als Industriekaufmann, danach bei verschiedenen Firmen tätig. Zur Zeit Verkaufsdirektor bei einem Reifenhandelskonzern in Hannover. Verheiratet seit 1953 mit Christa-Maria, geb. von Braunschweig. Zwei Jungen im Alter von 10 und 14 Jahren. Heimatkreisvertrauensmann seit dem Tod von Friedrich Wäscher im Mai 1968.

Abb. 207
Kurt Richter
Kurt Erwin Richter, Ing. und Maschinenbaumeister, früher Groß Wartenberg, (letzter Besitzer der Maschinenfabrik Gotthard Scholz) wurde am 3. April 1902 in Graudenz, Westpreußen, geboren. Infolge der polnischen Besetzung im Jahre 1920 zog die ganze Familie nach Osterorde in Ostpreußen. Hier beendete er die angefangene Lehre als Landmaschinenschlosser und arbeitete mehrere Jahre als Geselle und Monteur. Von 1930 bis 1933 Studium Technische Staatslehranstalt für Maschinenwesen Gumbinnen. Reifezeugnis der Anstalt sowie Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Gumbinnen. Ab 1934 Betriebsführer bei der Firma Gotth. Scholz, Groß Wartenberg. Ab Januar 1941 den Betrieb gekauft und parallel laufend eine KG gebildet, deren Kompl. er war. Seit dem 24. August 1944 verheiratet mit Anneliese geborene Stampe, Tochter der Eheleute Stampe vom Schützenhaus Groß Wartenberg. Zwei Söhne, die (1974) 23 und 26 Jahre alt sind. Der ältere studiert in Hamburg (TU) Betriebswirtschaft, der jüngere in Hannover (TU) Maschinenbau. Seit 1949 übernahm Kurt Richter die Geschäftsführung der Firma Ferdinand Meyer in Langenhagen bei Hannover. Seit Oktober 1951 gehörte er als ordentlicher Beisitzer der Meisterprüfungskommission für das Landmaschinenhandwerk an und später der zentralen Meisterprüfungskommission bei der Handwerkskammer Lüneburg-Stade, wo die Besucher der Bundes-Fachlehranstalt geprüft werden. Am 8. Oktober 1968 wurde Ing. Kurt Richter durch die Landsmannschaft Schlesien als stellvertretender Heimatkreisvertrauensmann für den Kreis Groß Wartenberg eingesetzt. Wohnung: 3012 Langenhagen bei Hannover, Karl-Kellner-Straße 59.

Abb. 208
Günther Buchwald
Günther Buchwald, geboren am 15.5.1926 in Groß Wartenberg. In Groß Wartenberg Hindenburgstraße 112 wohnhaft, dort zuletzt Verwaltungsangestellter. Nach dem Krieg in Kiel und Eutin in Holstein wohnhaft. Ist Polizeibeamter und seit 1957 verheiratet mit Ingrid geborene König aus Falkenberg OS. Zwei Töchter. Betreut alljährlich die Alten und Kranken aus dem Kreis Groß Wartenberg mit einem tüchtigen Mitarbeiterstab. Er wohnt in Ratzeburg in Holstein, Mühlenweg 19.

Abb. 209
Herbert Pietzonka
Herbert Pietzonka, 1925 in Mühlenort geboren, besuchte die Kath. Volksschule in Groß Wartenberg, absolvierte die Lehre bei der Stadtverwaltung Groß Wartenberg, wurde Soldat und kam in den letzten Kriegstagen als Verwundeter nach Westfalen. Hier hatte er das Glück, wieder in seinem Beruf eingesetzt zu werden. Er legte Sekretär- und Inspektorprüfungen ab, besuchte über 3 Jahre die Verwaltungsakademie und erwarb das Diplom. In der neugegliederten Stadt Rietberg im Kreise Gütersloh (vordem Wiedenbrück) wählte ihn der Rat der Stadt Rietberg einstimmig zum Beigeordneten und Stadtkämmerer. - Von der Herausgabe des Heimatblattes im Jahre 1955 führte Pietzonka bis 1962 die "Soziale Beratung" für unseren Heimatkreis durch. Mit ständigen aktuellen Beiträgen in unserem Heimatblatt informierte er die ratsuchenden Landsleute insbesonders über die Ansprüche nach dem Lastenausgleichsgesetz und in der Rentengesetzgebung. Unzählige individuelle Anfragen aus den damals lebensnotwendigen Bereichen beantwortete er schriftlich, bei Heimattreffen auch mündlich. - Auch heute steht er mit Rat und Tat dem Heimatkreis zur Verfügung. - Im nebenberuflichen Bereich ist er als 2. Vorsitzender eines DRK-Ortsvereins aktiv in der vielseitigen Rotkreuz-Arbeit tätig.

Abb. 210
Franz Thomale
Thomale, Franz, geb. in Festenberg. Gymnasium in Breslau. Germanistik, Geschichte und Sport an den Universitäten Breslau, Berlin und Freiburg. - Fremdberufliche Tätigkeiten. - Examen an der Deutschen Filmakademie, Sparte Regie von Unterrichts-, Dokumentar- und Kulturfilmen. - Wehrdienst - Nach dem Kriege Leiter von Volksschulen, stellv. Leiter einer Oberschule. - Regie der ersten 20 Jugendfernsehsendungen des NWDR. - Versuche mit dem schulinternen Fernsehen. - Die letzten 12 Jahre bis zur Pensionierung Schulaufsichtsdienst. Zwei Söhne: Dr. Eckhard Thomale, Dozent an der Universität Münster und Lehrbeauftragter an der Freien Universität Berlin. Winfried Thomale, Studienrat an einem Gymnasium in Bremen. Wohnhaft in: 4103 Walsum, Waldstraße 3.
Abb. 211
Karl-Heinz Eisert


Karl-Heinz Eisert, geboren 15.6.1912 in Neumittelwalde, Kreis Groß Wartenberg, Bezirk Breslau. Vater Karl Eisert, Kantor und Organist in Neumittelwalde. Mutter Gertrud Eisert, geh. Labitzke, Tochter des Stadtschullehrers Carl Labitzke in Neumittelwalde. Nach der Lehrzeit als Schriftsetzer in der "Festenberger Zeitung" bis 1935 unter der Anleitung des Schriftleiters Wilhelm Wittenburg in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche einer Provinzzeitung eingeführt, ging 1935 als Musiker zum Arbeitsdienst, Gruppe 111 Oels und danach zur "Grenzland-Zeitung" nach Groß Wartenberg. Im August 1939 als Funker zum Kriegsdienst eingezogen, später Musiker und Chorführer bei einer Divisionskapelle. Nach Verwundung und Lazarettentlassung im November 1945 in Neumünster in Holstein.. Ab 1953 in Süddeutschland (Schwäbisch Gmünd). Seit 1955 Herausgeber des Groß Wartenberger Heimatblattes. Verheiratet mit Käthe geborene Regber aus Breslau. Zwei Söhne (1939 und 1941 in Groß Wartenberg geboren) und zwei Töchter (1948 und 1949 in Neumünster geboren). Seit 1967 wohnhaft in Alfdorf/Württemberg, Rems-Murr-Kreis.

Abb. 212
Prinz Karl Biron von Curland
Prinz Karl Biron von Curland geboren am 15.6.1907 in Groß Wartenberg und dort in der evangelischen Schloßkirche getauft. Verlebte von 1907 bis 1919 die Kindheit in Groß Wartenberg. Von 1919 bis 1925 Gymnasium und Abitur in Baden-Baden. Nach kurzem Studium an den Universitäten Freiburg/Schweiz und München übernahme der Verwaltung des Besitzes Groß Wartenberg. Am 16.8.1938 Heirat mit der Prinzessin Herzeleide von Preußen in Potsdam. Der Ehe entsprossen drei Kinder: Beninga 1939, Ernst Johann 1940 und Michael 1944. Von 1939 bis 1944 Teilnahme am 2. Weltkrieg als Offizier. Von 1945 bis 1953 Bewirtschaftung des Hofes Mittenheim in Bayern. 1951 bis 1962 kaufmännische Tätigkeit in der Firma Vereinigte Glaswerke Aachen. Seit 1954 Wohnung in München.

Abb. 213
Friedrich Franz Prinz Biron von Curland
Friedrich Franz Prinz Biron von Curland geboren zu Wartenberg Kreis Groß Wartenberg am 18.4.1910. Verbrachte die Schulzeit in Baden-Baden, erlernte die Landwirtschaft praktisch und theoretisch von 1928 bis 1932. 1933 heiratete er Maria Irmgard geb. Gräfin von Ballestrem. Aus der Ehe wurden sechs Kinder geboren. Von 1939 bis 1945 Kriegsdienst als Leutnant in einer Panzerdivision, verwundet 1940 danach Offizier in einem Armeestab. Er schied als Hauptmann 1945 aus. Nach 1945 Aufbau einer neuen Existenz. Als Kaufmann führte er von 1950 bis 1963 eine eigene Wäscherei. Seit 1952 wohnhaft in 5679 Dabringhausen, Asterweg 11-13, das er käuflich erwarb. Die Kinder fanden dort ihre Ausbildung und sind jetzt in der Wirtschaft als Bankdirektor, Kaufmann und Prokurist tätig. Sie sind verheiratet, bis auf eine Tochter.

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